Der Marketing Mix in Zeiten von Social Media, Influencern & Blogs. Ein detaillierter Überblick:
Am Anfang steht mein Produkt. Ob nun Sachgut, digitales Produkt oder Dienstleistung. Ob High involvement (Erklärungsbedürftig) oder Low involvement (wenig Erklärungsbedürftig), ob Fast Moving Consumer Good (FMCG) oder Slow Moving Consumer Good (SMCG). Zu Beginn benötige ich Das, worum sich alles dreht. Mein zu bewerbendes Produkt.
Die Zielgruppensegmentierung - Wir brauchen eine Persona.
Dieses Produkt sollte natürlich einem aktuellem Kundenbedürfnis entsprechend, einen Mehrwert bieten und soweit einzigartig sein (USP). Damit ich das richtige Produkt anbiete, erfolgt in der Praxis die Definition der Zielgruppe und anschließend eine Festlegung der Unternehmensziele.
Die Zielgruppensegmentierung erfolgt meist Soziodemographisch, auf Basis von Alter, Geschlecht, Einkommen und Wohnort. Darüberhinaus hilft die Segmentierung nach Sinus-Milieus und Nutzertypen bei der Gestaltung eines fundierten Marketing-Plans. Am Ende der Segmentierung sollte ich jedenfalls eine genaue Buyer-Persona exemplarisch beschreiben können. Diese stellt eine repräsentative Person aus meiner Zielgruppe z. B. in Form eines Steckbriefes dar.
Mit einer SWOT-Analyse das eigene Unternehmen besser kennenlernen.
Durch eine interne und externe Stärken/Schwächen-Unternehmensanalyse (S.W.O.T – Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) finde ich heraus, welche Stärken (z. B. geringe Herstellungskosten, Viele Standorte) und Schwächen (z. B. geringe Finanzkraft, Vertriebsstruktur) in meinem Unternehmen vorliegen und welche Möglichkeiten (z. B. Trends, Technologien, Gesetze) und Bedrohungen (z. B. neue Konkurrenten, Zölle, Umweltkatastrophen) für mich relevant sind.
Die Schwächen repräsentieren gleichzeitig Potenzial zur Verbesserung und meine Stärken geben mir Input für meine Marketing-, und Unternehmensaktivität. Ein Blick auf die Aktivitäten der Konkurrenz sollte nicht nur zu Beginn erfolgen sondern ständig mitlaufen (Benchmarking).
Strategische Ziele festlegen - Wo will ich eigentlich hin?
Die Zielsetzung erfolgt nach bestimmten Regeln; hier wird die sog. S.M.A.R.T-Regel eingesetzt, welche besagt das ein Ziel spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert formuliert werden muss, damit dieses bei der Erfolgskontrolle auch überprüfbar ist.
Zuerst müssen die Ziele jedoch in quantitative und qualitative Ziele unterschieden werden. Gerade im Bezug auf Social Media, sind Ziele wie die direkt Absatzsteigerung oder Umsatzerhöhung oft schwer erreichbar. Ein Ziel welches aber die Imageverbesserung oder die Reichweitenerhöhung zum Ziel hat, ist über einzelne Social Media Kanäle oft schnell und einfacher erreichbar. Für ein Start-Up Unternehmen könnte ein sinnvolles Social Media Ziel also sein: Erhöhung der durchschnittlichen monatlichen Reichweite auf dem Facebook Kanal um 20 % bis 31.12.2020.
Mit der Formulierung dieses Ziels kann ich nun genau die besten Möglichkeiten zur Zielerreichung erarbeiten. Unter Berücksichtigung meines Budgets und meiner vorhandenen Ressourcen lassen sich so verschiedene Varianten anwenden.
Die Integration von Social Media im Marketing Mix.
An dieser Stelle kommt das Marketing zum Einsatz welches mit Hilfe der Werkzeuge aus dem Marketing-Mix eine optimale Zielerreichung anstrebt. Die klassischen Werkzeuge im Marketing Mix werden häufig unter den „4-P“ zusammengefasst. Mittlerweile aber häufig durch weitere Werkzeuge (P´s) ergänzt. Diese 4-,bzw- 7-P´s im Marketing-Mix umfassen.
Price (Preispolitik: Hochpreisstrategie, Niedrigpreisstrategie, Dynamisch, Rabatte, etc.)
Product (Produktpolitik: Verpackung, Produktpalette/Produktdiversifikation -> breit, tief, individuell)
Place (Distributionspolitik: Stationärer Handel, Online-Shop, Social Media, Messe, Handelsvertreter)
Promotion (Kommunikationspolitik: Webseite, Social Media, TV, Print, Radio, Influencer, Blogger, PR)
Personell (Personalpolitik: Dienstkleidung, Auftreten, Tonalität, Verhalten, Qualifikation)
Physical Facilities (Standort-, und Auststattungspolitik: Gebäude, Ausstattung, Design, Lage)
Processes (Prozesspolitik: Komplexität der Prozesse, wie: Kaufprozess, Beschwerdeprozess, Serviceprozess, Austauschprozess)
A.I.D.A - Ein Werbewirkungsprinzip. So funktioniert Werbung.
Bei der Anwendung der Werkzeuge im Marketing Mix werden dann weitere operative und strategische Faktoren berücksichtigt. Bei der Promotion und der Erstellung von Werbemitteln wird z. B. Rücksicht auf das AIDA-Modell (Attention, Interest, Desire, Action) genommen, welches die Reise des Kunden (Customer Journey) betrachtet und die richtigen Inhalte und Designs nach Bedürfnis und Interesse des Endkunden priorisiert betrachtet.
Es geht hierbei darum wie ich Aufmerksamkeit (Attention) in der relevanten Zielgruppe erlange und ein entsprechendes Interesse (Interest) auf Basis vorheriger Analysen (Zielgruppenanalyse) befriedige. In meinem Angebot muss ich den Kunden davon überzeugen (Desire) das dieses Angebot nun das richtige für ihn/sie ist. Dabei hilft die zuvor erstellte Persona sehr. Mit dem richtigen „Call-to-Action“, also dem Aufruf zur Kaufhandlung schaffe ich es dann den Kunden zum Kauf oder zur Handlung zu bewegen (Action).
SEO, SEA und sonst noch so.
Bei der Gestaltung meiner Inhalte und Kanäle muss ich natürlich technologische Faktoren berücksichtigen, welche beim Online-Marketing in Form von Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Anzeigenbuchung (SEA) besonders wichtig sind.
Auschlaggebend bei dem Thema SEO sind: Keywords, Medienmix, Klickanzahl, Verweildauer, Backlinks, Aktualität, Design (Responsive), Sitemap, Linknamen, Meta-Beschreibungen. Beim SEA-Teil sind vor allem die Überwachung und Anpassung der relevanten Keywords und ein fundiertes A/B Testing von verschiedenen Varianten wichtig.
Aus den Daten der internen und externen Analyse und mit Hilfe der Werkzeuge aus dem Marketing Mix lässt sich ein gutes Social Media Engagement durchführen, welches dann auf folgenden Eckpfeilern beruht:
Social Media Strategie (Unternehmen, Produkt, Ziele, Zielgruppe, Budget & Ressourcen)
Corporate Content (Themen, Arten (Bild, Video, Text, Audio), Quellen, Kanäle
Community Management (CRM, Netiquette, Community Aufbau, Engagement)
Monitoring & Analyse (Intern, Extern, Reporting, Maßnahmen
Change Management (Hinderungsgründe, Phasen, Hilfsmittel & Werkzeuge)
Na dann kann´s ja losgehen oder?
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